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Hallo ihr Lieben!
Ich bin wahnsinnig froh darüber, endlich mal wieder Zeit für meine Berichte zu finden. Im letzten Jahr war ich nicht nur wieder auf Reisen, ich hab auch ein Praxissemester eingelegt und war viel am Arbeiten. Meine Reisesucht muss ja auch irgendwie finanziert werden 🙂 Jedenfalls bin ich jetzt wieder da und bin ganz aufgeregt euch von meinen Erlebnissen zu erzählen. Wie immer hoffe ich, dass euch meine Erfahrungen und Berichte inspirieren selbst die Koffer zu packen und natürlich dass sie euch helfen, nur die tollsten Dinge vor Ort zu erleben.
Heute werde ich euch von der historischen Stadt Florenz in der schönen Toskana erzählen. Selbst wenn man kein Interesse an Weltgeschichte haben sollte, gibt es sowohl architektonisch als auch künstlerisch jede Menge zu entdecken. Die Stadt gilt als Wiege der Renaissance und das fühlt man! Sie wurde sogar von der UNESCO zum Weltkulturerben ernannt und vom Forbes Magazine Florenz als schönste Stadt der Welt gewählt.
Da Florenz bekannt für ihre historische Wichtigkeit ist, wird damit natürlich versucht möglichst viel Kapital herauszuschlagen – und das wird durch sehr hohe Eintrittspreise bei den Sehenswürdigkeiten bemerkbar. Daher mein Tipp für limitiertes Budget: am Anfang gleich festlegen, welche Museen einem wichtig sind. Ich habe jedes namenswerte Museum durchforstet und kann euch sagen, danach war ich nicht nur um viele Euronen leichter, auch meine Beine schmerzten nach stundenlangem Schlange stehen enorm. Meine aufgelisteten Sehenswürdigkeiten sind meines Erachtens nach die Must Do’s. Dabei habe ich versucht einen gesunden Mix aus kostenlosen Alternativen und historisch wertvollen Sehenswürdigkeiten herauszusuchen.
Das wahrscheinlich bekannteste Motiv für jede Postkarte der Stadt ist die „Ponte Vecchio“, eine bemerkenswerte Brücke die eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt ist. Natürlich ist sie touristisch völlig überlaufen und ich habe mich ernsthaft gefragt, wie viele Menschen so eine Brücke aushalten kann, aber erstaunlicherweise ist in den vergangenen Jahren nichts vorgefallen. Das Schöne am Übergang über den Fluss sind die seitlich angebauten Gebäude, mit einer Öffnung in der Mitte für die Aussicht. Die angebauten Läden sind hauptsächlich Juweliere, die dort ihre Geschäfte machen. Zudem befindet sich über den kleinen Häusern ein langer Korridor, der für Touristen nicht öffentlich zugänglich ist. Dieser wurde damals von den Medicis erbaut, um einen von den Menschenmassen unberührten Durchgang von einem Palazzo zu dem anderen zu haben.
Die beste Aussicht auf die Brücke hat man von der Nebenbrücke, der „Ponte Santa Trinita“, von der aus auch schöne Fotomotive geschossen werden können, ohne überrannt zu werden.
Die David-Statue zum Beispiel gibt es drei Mal in Florenz. Einmal im Original und zweimal als Kopie. Die Kopien sind ebenso gut wie das Original, wem es also nicht unbedingt wichtig ist, das Original-Kunstwerk gesehen zu haben, dem sollten auch die kostenlosen Alternativen zufrieden stellen.
Der echte David steht in der „Galleria dell’Academica“ und der Eintritt kostet um die 12€. Dies war der erste David, den ich in Florenz zu Gesicht bekommen hatte und ich war wahrhaftig von seiner Schönheit überwältigt. Natürlich hatte man sich bemüht, die Statue in einem schönst möglichen Zustand zu erhalten – und das war auch gelungen. Alles was ich bisher über ihn gehört hatte, entsprach der Wahrheit. Die Hände überdimensional groß, andere Dinge enorm klein. Ein in weiß glänzender David erstrahlte die ganze Halle und verzauberte jeden einzelnen von uns.
Nebenan befindet sich der „Saal der Gipsmodelle“, den ich auch unglaublich beeindruckend fand. So realistisch dargestellte Skulpturen hatte ich selten gesehen. Und alles in meiner Farbe Weiß, da war ich gleich verfallen.
Eine weitere David Statue, in Bronze, befindet sich mitten in der Stadt, auf dem berühmten „Piazza della Signoria“, direkt vor dem „Palazzo Vecchio“. An diesem Ort stand ursprünglich mal die originale Statue, heute eine Kopie. Dieser Ort ist wahrscheinlich der berühmteste Platz der Stadt und hat jede Menge zu bieten. Wer also auch nur den Hauch von Langeweile verspürt, der sollte dort bedient werden. Der bereits erwähnte „Palazzo Vecchio“ war früher das Wohn-und Sitzungsgebäude der Abgeordneten, wurde später dann zum Regierungspalast der Medici und ist heute ein Rathaus. Das Gebäude wurde erbaut im Stil eines Wehrturms, um Sicherheit zu verkörpern. Im Inneren befinden sich zahlreiche Kunstwerke von Leonardo Da Vinci und Michelangelo. In diesem Monument wurde Geschichte geschrieben und verewigt. Der Aussichtsturm bietet zudem einen einzigartigen Ausblick über die Stadt. Eintritt für das Gebäude und den Turm sind jeweils 10€, in Kombination 14€. Vor allem der Aufstieg in den Turm lohnt sich meines Erachtens nach.
Seitlich des Platzes befindet sich zudem die „Loggia dei Lanzi“, ein Akadenbau im gotischen Stil mit zahlreichen Skulpturen. Griechische Gottheiten und die Medici-Löwen zieren den kleinen Hof, für den man keinen Eintritt zahlen muss 🙂
Der letzte David von Florenz befindet sich auf einer acht Kilometer langen Aussichtsstraße auf den Hügel von San Miniato, auf dem „Piazzale Michelangelo“. Der Ort ist leicht und günstig mit dem Bus zu erreichen und bietet einen einzigartigen Panoramablick über den Dächern von Florenz. Neben zahlreichen anderen Statuen, befindet sich dort auch ein Pavillon mit Restaurant, für all diejenigen, die sich noch eine kleine Pause gönnen möchten. Am besten besucht man diesen wunderschönen Aussichtspunkt gegen Abend, wenn die Sonne untergeht und die Lichter angehen. Die beleuchtete Stadt ist einfach bezaubernd und erwärmt mir jedes Mal das Herz.
Eines meiner weiteren Highlights von Florenz war die wunderschöne „Cattedrale di Santa Maria del Fiore“, die sich mitten im Stadtzentrum befindet. Die Kirche ist die viertgrößte Europas und überzeugt sowohl durch ihre strahlend weiße Farbe, als auch durch die atemberaubende Architektur. Durch ihre markante Kuppel mit einem Durchmesser von 90m (!) und einem freistehendem Glockenturm (Campanile di Giotto), verzaubert sie die Innenstadt mit ihrem Charme.
Doch nicht nur von außen ist die Kathedrale ein Prachtstück, auch von Innen kann sie sich sehen lassen. Zahlreiche Kunstwerke sind auf den Wänden verewigt, vor allem die Kuppel ist detailreich verziert worden. Ein genaueres Auge kann man darauf werfen, wenn man ein Ticket erwirbt, das einem erlaubt direkt unter der Kuppel zu laufen. Der Eintritt in die Kirche an sich, ist umsonst. Genauso wie der Zugang zur sogenannten heiligen Gruft. Für Museum, Turm und Baptisterium gibt es ein Ticket für 15€. Aber Achtung, hier sollte man wirklich früh kommen. Da es sich hier um eine Hauptattraktion handelt, gibt es zu den Stoßzeiten enorme Wartezeiten.
Ein letztes Museum, das ich wärmstens empfehlen kann, ist die weltberühmte „Uffizi Gallery“. Nicht nur durch gigantisch viele Räumlichkeiten in wunderschönem Ambiente glänzt das Museum auf ganz besondere Art, auch zahlreiche, weltbekannte Gemälde und Skulpturen kann man dort betrachten. Neben Botticelli’s „Primavera“ und „Die Geburt der Venus“, befinden sich dort auch „Die Venus von Urbino“ und die wunderschöne Madonna mit Kind und Engeln – welche mich besonders beeindruckt haben. Auch Kunstwerke von Rembrandt, Da Vinci und natürlich Michelangelo gibt es in der Galerie. Die Räumlichkeiten wurden wirklich wunderschön gestaltet, sodass die ausgestellten Kunstwerke wirklich toll präsentiert werden. Auch besteht vor Ort die Möglichkeit durch die Räumlichkeiten der Medicis zu laufen und selbst die damals ausgeübte Macht zu spüren. Der Eintrittspreis liegt wieder um die 12€ und lohnt sich bei der Anzahl von Kustwerken wirklich!
Eins große Besonderheit, ist Florenz zur Osterzeit. Denn dafür gibt es jede Menge einzigartiger Traditionen und Zeremonien, an denen man teilnehmen kann. Ich hatte das Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein und war bei dem Spektakel vor Ort.
Die Florentiner haben eine Tradition aus der Zeit der Kreuzzüge, die das Heilige Grab vor Ungläubigen beschützen sollten. Die moderne Zeremonie, erinnert mit einer kleinen Fackel an das Heilige Feuer, das durch eine Prozession durch die Stadt in alle Häuser gebracht wird. Allerdings wird das Osterritual heutzutage durch Feuer auf einem Wagen mit brennender Kohle vollzogen und durch Feuerwerkskörper gezündet. Genannt wird das Ganze dann „Scoppio del Carro“ (Knall des Wagens) und ist ein riesen Spektakel.
Wie man auf den Bildern sehen kann, wird dieser 7m hohe Wagen durch starke, weiße Ochsen zur oben beschriebenen Kathedrale gezogen. Dort entzündet eine Rakete in Form einer Taube, das sich im Wagen befindende Feuerwerk. Die Tradition besagt, dass wenn der Vorgang gut verläuft, Florenz ein gutes Jahr erwarten kann. Als ich dem Spektakel zusehen durfte, ist einer der Ochsen vor Erschöpfung eingeknickt und hat fast den ganzen Wagen mit sich gezogen. Ich weiß nicht, was das nun für die Stadt zu bedeuten hat, aber für alle war das ein ganz schöner Schockmoment.
Das Ganze war wirklich aufregend, vor allem das große Feuerwerk am Ende. Die Zeremonie bestand aus vielen Vorführungen, die ich leider aufgrund der Sprache nicht alle verstand, aber dennoch mit Begeisterung betrachtete. Die Teilnehmer trugen die verschiedensten Kostüme und Gewänder aus diversen Epochen, auch Kinder waren beteiligt. Man sah allen an, wie wichtig dieser Tag für die Stadt war. Das empfand ich als wunderschön und freute mich, ein kleiner Teil davon gewesen zu sein.
Wer zu Ostern auch gerne einmal teilnehmen möchte, der sollte recht früh in der Stadt sein, damit man auch einen Platz in der ersten Reihe bekommt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, daher ist dementsprechend viel los. Wichtig ist, eine freie Sicht auf den Vorplatz der Kathedrale zu ergattern, denn da passiert das wahre Spektakel. Vor dem Ereignis gibt es noch eine Messe, an der auch Außenstehende teilnehmen können. Ebenfalls kostenlos.
Florenz ist wirklich eine unglaublich schöne Stadt mit wahnsinnig viel Geschichte. Wer gerne mal eine Städtereise machen möchte, der trifft mit Florenz sicher eine gute Wahl. Unterkünfte würde ich eher etwas außerhalb des Stadtzentrums empfehlen, alles ist gut zu Fuß oder mit Bussen zu erreichen und nicht ganz so teuer. Hier noch ein paar Eindrücke von Orten, die es leider nicht in meine Must-do Liste geschafft haben. Wenn ihr dazu gerne noch mehr Infos hättet, könnt ihr mich gerne jeder Zeit anschreiben 🙂
Bis dahin, noch ein schönes Wochenende!
Eure Caro & Paul